An einem sonnigen Tag Ende April 2009
waren wir in kleinen Forscherteams am Mauerstreifen in Lübars
unterwegs.
Ausgerüstet mit gut bepackten Forscherrucksäcken (Lupen,
Schaufeln, Dosen, Tüten, Pflanzenpressen, Zeichenbretter, Papier,
Karteikarten und eine Auswahl Stifte) untersuchten wir zusammen
mit Frau Madela, einer Biologin vom NABU – Naturtreff Wittenau,
die Vielfalt der Vegetation, die heute am ehemaligen „Todesstreifen“
existiert. Dabei interessierten uns vor allem Baum- und Straucharten,
Kräuter, Gräser und auch Kleinstlebewesen, die sich hier
mittlerweile angesiedelt haben. Es wurden Pflanzenteile gesammelt
und bestimmt, Mauerpfeffer und andere „Fundstücke“
ausgegraben und Insekten unter der Lupe genommen.
In der Schule wurde im Internet weiter zu den Pflanzen recherchiert;
die gesammelten Pflanzenteile wurden gepresst und getrocknet.
Mitte Mai folgten drei ganze Projekttage mit Unterstützung
der Künstlerin Constanze Eckert. Bei einem erneuten Besuch
am Mauerstreifen kam dieses Mal auch eine Gruppe Mauerforscher aus
Knete mit. Einige Kinder taten sich mit ihnen zusammen , und fotografierten
sie bei ihren Erlebnissen. Andere Forscherteams zeichneten Pflanzen,
machten Frottagen oder sammelten Pflanzenmaterial zur weiteren Verarbeitung
in der Schule.
Dort wurde in mehreren kleinen Teams Naturdrucke mit den gesammelten
Pflanzenteilen hergestellt, die Erlebnisse der Mauerforscher aufgeschrieben
und unter Hochdruck am Pflanzenarchiv gearbeitet. Es entstanden
detailgetreue Pflanzenzeichnungen – speziell der Mauerpfeffer
wurde erneut unter die Lupe genommen und stark vergrößert
gezeichnet. Zu weiteren Fundstücken, wie z.B. einer alten Porzellanscherbe
oder einem Ziegelstein wurden verschiedene Herkunftsgeschichten
erzählt und darüber berichtet wie sie an den Mauerstreifen
gelangt sein könnten.
Wolter/Sobottka
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